Wie fotografiert man den Mond

Mond fotografieren Tutorial

Zwischen mir und dem Mond besteht eine kleine Hassliebe. Ich bin Landschaftsfotograf mit dem Hauptthema, Nachtlandschaften in der Dunkelheit, und der Milchstrasse. In den Nächten an dem der Mond am Himmel steht, kann ich durch seinen Schein, nicht meiner Leidenschaft in der Fotografie nachgehen. Natürlich mag ich den Mond, es ist einfach wunderschön ihn zu betrachten. Und ich habe gelernt mich mit ihm zu arrangieren.

Mondnächte bedeuten für mich eine Erholungsphasen, zwischen den Nachtlandschaften Milchstrassen Workshops welche ich regelmässig veranstalte. Und natürlich meiner anspruchsvollen Fotografie, in diesem Thema. Immer wieder zieht es mich jedoch bei Mondschein, doch hinaus in die Natur. Um das Spiel von Licht und Schatten, des Mondschein festzuhalten. Wie jeder Fotograf, richte ich meine Kamera hin und wieder auch auf den Mond. Weil man unserem Trabant einfach nicht widerstehen kann. Dabei achte ich nicht auf die Mondphase, für mich hat sowohl der Vollmond, wie auch die abgeschatteten Phasen ihren Reiz.

Mit einfacher Ausrüstung den Mond in Szene setzen, und dabei atemberaubende Resultate erzielen. Dies möchte ich Dir, mit diesem kurzen Tutorial mit auf den Weg geben.

Wie fotografiert man den Mond
Wie fotografiert man den Mond

So ein Bild kann man doch nur mit einer sehr teuren Ausrüstung oder einem Teleskop erstellen

Nein, dieses Bild ist mit einer relativ günstigen Ausrüstung, mit einem einfachen Tele Objektiv entstanden. In der Landschaftsfotografie bin ich mit Vollformat Kameras und teuren Objektiven von Nikon unterwegs. Hier bin ich von 14 – 300 mm sehr Luxuriös aufgestellt. Meine zweit Ausrüstung ist von Olympus, die Kamera eine EM-5II und Zuiko / mZuiko Objektive von 7 – 300 mm. Die Olympus ist eine Crop Kamera, mit Cropfaktor 2. Dies bedeutet das aus meinen 300 mm, 600 mm auf Vollformat umgerechnet werden. Und genau mit dieser Ausrüstung, der Olympus EM-5II und dem mZuiko 75-300, ist dieses Bild entstanden. Ab jetzt spreche ich bei der Brennweite nur noch in der Umrechnung zu Vollformat.

Wie fotografiere ich den Mond

Natürlich ab Stativ, ausgelöst wird mit Kabel oder Funkauslöser. Bei einer Spiegelreflex Kamera, sollte mit Spiegelvorauslösung oder im Live View gearbeitet werden, um gegen die Erschütterungen des Spiegelschlag vorzubeugen. Bildstabilisatoren werden deaktiviert, fokussiert wird Manuell. Die Kamera wird im manuellen Modus betrieben. Die Einstellungen f8 – f11, meistens 1/125 Sekunde, ISO 200. Bei einem Blutmond wird die ISO massiv erhöht, oder mit einer Nachführung gearbeitet. Auf diese Weise, erhalte ich so ein Bild. Das Bild ist unbearbeitet, sprich einfach Entwickelt, aber es wurde an keinen Reglern gezogen.

Wie fotografiert man den Mond
Wie fotografiert man den Mond

Magere Realität

Das Bild oben, ist bei 560 mm entstanden. Ich gehe nie an das Maximum der Brennweite, bei einfacheren Objektiven. Da die Qualität sehr schnell abfällt. Trotz fast 600 mm, erscheint nur ein relativ kleiner Mond auf dem Display. Um langsam an ein Bildschirmfüllendes Bild zu kommen, würde man 1800 mm benötigen. Aber man kann ja tief einzoomen, und den Bildschnitt wesentlich enger setzen.

Wie fotografiert man den Mond
Wie fotografiert man den Mond

Die Bildqualität

Hier siehst Du das Resultat des unbearbeiteten Fotos, 66 % eingezoomt. Alles sehr weich aber irgendwie gibt es Potenzial. Würde man jetzt an diesem Foto beginnen, an den Reglern zu ziehen, kämme schon einiges an Details zum Vorschein. Aber die Bildqualität würde massiv leiden.

Stacking

Stacking ist das Zauberwort, anstelle nur ein Foto zu schiessen, schiesst man mehrere Fotos. Für mein finales Bild, waren es 15 Fotos, welche miteinander verrechnet wurden. Du kannst dies auch bis zum Exzess betreiben, hunderte Fotos erstellen und stacken. Ich begrenze mich bei diesem Punkt meistens auf 10 bis 50 Fotos. Da der Mond sich sehr schnell bewegt, und bei 600 mm rasant aus dem Bild wandert. Musst Du entweder sehr schnell arbeiten, unter umständen musst Du aber auch die Mondposition nachstellen, um den Mond einigermassen in der Bildmitte zu behalten. Viel komfortabler ist es natürlich, wenn man über eine Astronachführung verfügt. Diese muss in diesem Fall, nicht einmal perfekt eingeordnet werden, aber führt den Mond perfekt nach. Die Vixen Polarie oder die Fornax LIGHTRACK II MOUNT, kann ich Dir bei dem Thema, transportable Nachführungen von bester Qualität, nur wärmstens empfehlen.

Workshop Nachfuehrung Vixen Polarie
Vixen Polarie

Aber wie gesagt, eine Nachführung ist nicht zwingend nötig, nur komfortabler. Die Bildqualität bleibt sich bei diesem Beispiel die selbe. Falls Dich das Thema Nachführung interessiert, dies ist immer ein fester Bestandteil meiner Workshops und Fotoexkursionen.

Bildbearbeitung

Die Fotos werden in Lightroom sehr zurückhaltend bearbeitet. Primär wird die Farbe mittels Weissabgleich und die Sättigung gesetzt. Danach werden die Fotos in Photoshop als Ebenen geladen. Sauber übereinander ausgerichtet, in ein Smartobjekt gewandelt und für das Stacking Median verrechnet. Das Ergebnis ist ein sehr weich anmutendes Bild, welches nun aber extrem geschärft werden kann, und einen sehr engen Bildschnitt verträgt. Das schärfen und den Bildschnitt mache ich in mehreren Schritten, um langsam an das gewünschte Ziel zu gelangen.

Wie fotografiert man den Mond
Wie fotografiert man den Mond

Willst Du tiefer in dieses Thema eintauchen, kontaktier mir doch einfach. Gerne mache ich mit Dir ein Privat Coaching. Oder nimm an einer meiner Fotoexkursionen teil, welche bei Mondschein stattfinden.

Wie fotografiert man den Mond
Wie fotografiert man den Mond

Ich hoffe dass ich Dir einige nützliche Tips mit auf den Weg geben konnte. Und Du Dich nun an Deine ersten oder nächsten Versuche heranwagst, unseren Mond mit Deinen Fotos festzuhalten.

Ich würde mich sehr über ein Feedback, einen Kommentar von Dir freuen.

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